Der Vergleich VW Golf vs. VW Polo existiert bereits seit Jahrzehnten und ist mit jeder Modellgeneration aufs Neue spannend. Golf und Polo sind zwei Klassiker und zählen seit eh und je zu den Topsellern ihres Herstellers. Der kompakte VW Golf verkaufte sich seit dem Debüt im Jahr 1974 mehr als 35 Millionen Mal und Begriffe wie „Golfklasse“ oder „Generation Golf“ unterstreichen die Bedeutung. Der Polo existiert seit 1975 und wurde seither mehr als 20-millionenfach verkauft, was ebenfalls ein erstklassiger Wert ist. Seit 2019 fährt der Golf in Generation acht, der VW Polo seit 2017 in der sechsten Generation, wobei beide Fahrzeuge bereits Modellpflegen erhielten.
Der Volkswagen Golf VIII wurde zuletzt 2024 einem Facelift unterzogen. Schon seit 2020 fährt das Fahrzeug auch in einer Ausführung als Kombi mit der Bezeichnung VW Golf Variant. In der Länge definiert der Golf mit 4,28 Meter die Kompaktklasse, wobei der Kombi sogar 4,65 Meter misst und somit fast schon ein Mittelklasse-Modell darstellt. Als Limousine passen 381 Liter in den Kofferraum des Golf, beim Kombi sind es sogar 611 Liter. Wer die hinteren Sitze umklappt, gelangt auf Werte von 1.237 Liter oder 1.642 Liter. Entsprechend bietet der Golf ausreichend Platz für die ganze Familie und versteht sich in beiden Bauformen als echter Allrounder. Diese Vielseitigkeit wird zudem durch den geringen Wendekreis von 11,10 Meter unterstrichen, dank dem der Golf auch als Stadtauto überzeugt. Ein Vorteil, den der Golf bietet, ist die umklappbare Lehne des Beifahrer:innen-Sitzes, zudem ist die Ladekante mit 66,5 Zentimeter niedriger als beim Polo mit 72 Zentimeter.
Der VW Polo hingegen, ist ein typischer Kleinwagen mit 4,07 Meter Länge. Das Modell ist mit einer Höhe von 1,43 Meter gegenüber 1,46 Meter beim Golf auch niedriger und bietet entsprechend weniger Platz. Die Werte liegen allerdings mit 305 Liter Kofferraumvolumen sowie bis zu 1.125 Liter maximalen Laderaumvolumen nah an denen des Golf, ohne diese zu erreichen. Für kurze Fahrten mit bis zu fünf Personen eignet sich aber auch der Polo, für die Langstrecke und für Familien eher ein VW Golf. Seine Stärken spielt der Polo in der City aus, wo 10,60 Meter Wendekreis einen Pluspunkt bedeuten. Die letzte gründliche Überarbeitung erhielt der VW Polo im Jahr 2021.
Beim Design bietet der VW Golf seit der Modellpflege eine Besonderheit. Zum ersten Mal wird bei einem VW das frontal angebrachte Logo beleuchtet und auch ein durchgehendes Leuchtenband an der Front ist erhältlich. Davon abgesehen setzt Volkswagen beim Golf auf Kontinuität und setzt weiterhin auf die kraftvolle C-Säule. Die Formgebung ist zeitlos und ikonisch, in der achten Generation mit schmalen Matrix-LED-Scheinwerfern und Übergang in die Kotflügel. Erhältlich ist der VW Golf aktuell in elf unterschiedlichen Lackierungen, der Polo in sieben Farben, wobei beide Fahrzeuge auch in Zweifarb-Lackierung angeboten werden.
Beim Vergleich VW Golf vs. VW Polo nutzen beide Fahrzeuge dieselbe Plattform, allerdings in unterschiedlichen Skalierungen. Der Polo erweist sich bei näherem Hinsehen jedoch als etwas kantiger und dynamischer als der VW Golf, wobei Ähnlichkeiten zwischen den beiden Fahrzeugen unübersehbar sind.
Im Innenraum präsentiert sich der VW Golf hochwertig und mit erstklassiger Verarbeitung. Der Polo vermittelt für einen Kleinwagen ebenfalls einen exzellenten Eindruck, ist aber ein wenig sparsamer gehalten. Dafür punktet der Polo mit einer höheren Sitzposition als der Golf.
Sowohl der VW Golf als auch der VW Polo bieten ein integriertes DCC und somit ein adaptives Fahrwerk. Beim Blick auf die sportlichen GTI-Varianten offenbaren sich aber Unterschiede zwischen VW Golf und VW Polo, denn das Sport-Select-Fahrwerk im Golf passt die Federrate permanent an, was der Polo nicht bietet.
Unter der Motorhaube ist der VW Golf vielseitiger aufgestellt und bietet eine breite Palette an Möglichkeiten. Der elektrische Antrieb aus der Vorgängergeneration Golf VII entfällt jedoch zugunsten des inoffiziellen Nachfolgers ID.3.
Angeboten werden beispielsweise die beiden Diesel-Varianten mit zwei Liter Hubraum und 116 PS oder 150 PS, jeweils in Kombination mit Frontantrieb. Ebenfalls als Fronttriebler fahren die Varianten als Plug In Hybrid mit einer Systemleistung von 204 PS oder 272 PS für den GTE. Die rein elektrische Reichweite liegt beim GTE bei bis zu 143 Kilometer, was vor allem in der City ein Vorteil ist.
Der Einstieg in die Welt der Benziner erfolgt im 1.5 TSI, wahlweise als Mildhybrid oder mit aktiver Zylinderabschaltung ACT. Der Vierzylinder-Benziner leistet 116 PS oder 150 PS und fährt mit Frontantrieb sowie manuellem Schaltgetriebe oder Sieben-Gang-DSG.
Mehr Power versprechen die Zweiliter-Benziner, namentlich der 2.0 TSI mit 190 PS oder der GTI mit 265 PS, der bereits ein echtes Performance-Modell darstellt. Für den GTI existiert auch noch eine Ausführung als Clubsport mit 301 PS, wobei durchweg Frontantrieb genutzt wird. Der 2.0 TSI ist auf Wunsch auch als Allradler unterwegs, der Golf R mit 333 PS bietet immer Allradantrieb. Diese Topversion ist bis zu 270 km/h schnell und benötigt lediglich 4,6 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h.
Bei solchen Werten hält der VW Polo nicht mit. Hier existiert ein Einstiegs-Benziner mit 80 PS mit Einliter-Saugmotor oder 95 PS und 116 PS aus dem Einliter-Turbo. Die Topversion ist der 2.0 TSI GTI mit 207 PS, der nur 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h benötigt und wie alle anderen Ausführungen mit Frontantrieb fährt. Diesel- oder Hybridantriebe sind für den VW Polo nicht im Programm.
Fortschrittliche Technologie zeichnet sowohl den VW Golf als auch den VW Polo aus. Golf und Polo bieten ein digitales Cockpit und sind mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet. Technologische Innovationen bestehen im Bediensystem, das nahezu komplett digital ausfällt und beispielsweise die Drei-Zonen-Klimaautomatik im Golf über Slider steuert. Das Head Up Display bietet lediglich der VW Golf, ein adaptiver Tempomat wird in beiden Fahrzeugen verbaut.
Selbiges gilt auch für die meisten Assistenzsystemen, hier bewegen sich die Konzerngeschwister im Gleichschritt und werden im Rahmen einer jeden Modellpflege auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Das größte verfügbare Display für den VW Golf liegt bei 12,9 Zoll, der VW Polo ist mit maximal 9,25 Zoll Durchmesser etwas bescheidener ausgestattet. Das Infotainment bietet allerdings für beide Fahrzeuge Android Auto und Apple CarPlay sowie Sprachsteuerung. Die Car-to-X-Technologie ist allerdings allein dem Golf vorbehalten.
Den Vergleich VW Golf vs. VW Polo entscheidet der Golf für sich. Der Grund liegt in der größeren Bandbreite an Motoren und noch mehr Extras und einer weiter entwickelten Technologie. Grundsätzlich bietet aber auch der VW Polo viel Komfort, zumal es sich hier um einen Kleinwagen handelt. Wenn Du günstig in der City unterwegs sein möchtest, könnte der Polo ausreichen. Für längere Strecken ist der VW Golf die bessere Wahl, was auch für Fahrten mit der Familie gilt. Hier existiert dann auch die Option auf einen Kombi alias Golf Variant.
Vorteile VW Golf | Vorteile VW Polo |
auch als Kombi verfügbar | günstiger Preis |
partiell bessere Ausstattung | geringer Wendekreis |
niedrige Ladekante | höhere Sitzposition |
auch als Plug In Hybrid |
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