Er findet sich in nahezu jedem Fahrzeug und rettet Menschenleben: die Airbag-Funktionsweise ist hingegen nur den wenigsten bekannt. Dabei gilt es für die richtige Nutzung einiges zu beachten und auch das Auslösen des Airbags ist nicht immer gesichert. Fakt ist, dass Fahrer und Beifahrer durch Crash-Sensoren und den mit Luft gefüllten Sack nachhaltig gegen Aufprallunfälle geschützt sind. Hinzu kommt, dass nicht nur Front-Airbags, sondern auch Thorax-Airbags und weitere Sicherungsmöglichkeiten in ein Fahrzeug eingebaut werden können.
Die einfachste Frage nimmt direkt Bezug auf die Airbag-Funktionsweise oder auch die Airbag-Sensor-Funktionsweise. Zunächst einmal solltest Du wissen, dass Airbags in den Bereich „passive Sicherheitssysteme“ fallen. Hierzu zählt beispielsweise auch der Sicherheitsgurt, und in der Tat sollten beide Systeme stets in Kombination genutzt werden. Anders ausgedrückt: Das Vorhandensein eines Airbags im Lenkrad oder Armaturenbrett rechtfertigt keineswegs, sich nicht anzuschnallen.
Doch wie funktioniert ein Airbag? Vereinfacht gesagt: durch das Entzünden von Gas und einen hierdurch gefüllten Ballon. Natürlich funktioniert dies nur, wenn das Airbag-Steuergerät aktiviert wird bzw. die Sensoren im Airbag-System einen Aufprall feststellen. Sobald dies geschieht, wird ein elektrischer Impuls in Form einer Zündung ausgelöst. Die Folge ist das Abbrennen einer sogenannten Treibladung in einem Gasgenerator – ein Festtreibstoff in Tablettenform, ähnlich dem Treibstoff einer Rakete. Durch die Verbrennung entsteht Gas mit einer Temperatur von bis zu 1.350 °C, das dank eines integrierten Filters innerhalb von nur 15 bis 50 Millisekunden in den Ballon strömt. Alternativ existieren auch Kaltgasgeneratoren, die insbesondere bei seitlichen Vorhangairbags verwendet werden.
Die Funktionsweise von Fahrer- und Beifahrerairbag basiert auf der Stütze des Kopfs und der Verteilung der durch den Aufprall wirkenden Kräfte auf den Brustkorb. Ohne Airbag würde der Kopf deutlich weiter nach vorn katapultiert und auf Lenkrad oder Armaturenbrett aufprallen.
Die Airbag-Funktionsweise ist eng mit der Sensorik verbunden. Natürlich öffnet sich der mit Luft gefüllte Sack erst dann, wenn sich ein Unfall ereignet hat – dafür ist der Sensor direkt im Steuergerät angesiedelt. Für ein funktionierendes Airbagsystem werden ein Airbagmodul, ein Steuergerät und Sensoren benötigt. Die Sensoren arbeiten wie Beschleunigungssensoren, wobei mindestens zwei Messgeräte integriert sind. Wenn beide eine ausreichende Verzögerung registrieren, die auf einen Aufprall hindeutet, wird der Airbag ausgelöst.
Anders funktioniert es bei Seitenairbags: Hier kommen Drucksensoren, Sitzpositionssensoren, Gurtschlosssensoren und weitere Messsysteme zum Einsatz. Ein Vorteil besteht darin, dass das Steuergerät auch ohne externe Stromquelle bzw. ohne Anschluss an die Autobatterie funktioniert – d.h., selbst wenn beim Crash die Stromversorgung unterbrochen ist, bleiben die Sicherheitssysteme aktiv.
Airbags gehören mittlerweile zur Standardausstattung eines PKW. In Deutschland waren es im Jahr 2023 rund 92 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge, die über Airbags verfügten. Vor allem in Kleinwagen ist der Airbag unerlässlich – lediglich einige wenige Sportwagenhersteller verzichten darauf. Eine gesetzliche Verpflichtung besteht allerdings nicht.
Das erste Airbagsystem wurde 1951 von Walter Linderer patentiert, blieb aber zunächst ein Konzept. In den USA folgte 1953 ein weiteres Patent – doch krankten beide Systeme an ineffizienter Technik mit Pressluft.
Ende der 1960er Jahre wurde in den USA eine dem heutigen Standard vergleichbare Technologie entwickelt. In den 1970ern wurden dort flächendeckend Airbags verbaut. In Deutschland begann die Integration in den 1980er Jahren.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen verschiedenen Airbag-Arten:
Sogar Motorräder und Fahrräder können heute mit Airbags ausgestattet sein. Ein Highlight: der Fußgängerairbag, erstmals 2012 im Volvo V40 eingesetzt – allerdings bislang noch nicht weit verbreitet.
Der Beifahrerairbag sollte deaktiviert werden, wenn ein rückwärtsgerichteter Kindersitz (Reboarder) auf dem Beifahrersitz montiert ist. Ein aktivierter Airbag kann hier gefährlich werden. Bei vorwärtsgerichteten Kindersitzen ist auf ausreichenden Abstand zu achten.
Die Deaktivierung erfolgt meist über einen gut sichtbaren Schalter im Fahrzeug. Manche Systeme erkennen Kindersitze automatisch und schalten den Airbag selbstständig aus. In jedem Fall lohnt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung.
Airbags lösen in der Regel erst ab 25 bis 30 km/h aus. Bei geringeren Geschwindigkeiten schützt der Airbag nicht, da die Wucht nicht groß genug ist.
Ob ein Auto nach ausgelöstem Airbag ein Totalschaden ist, hängt vom Zeitwert und den Reparaturkosten ab. Fest steht: Die Reparatur inklusive Austausch von Steuergerät und Sensorik ist teuer und kann schnell vierstellige Beträge kosten.
Auch wenn Airbags gesetzlich nicht vorgeschrieben sind, nutzen über 90 % der Fahrzeuge diese Technologie. Die Funktionsweise basiert auf Sensoren und einem Steuergerät, das im Falle eines Crashs eine Zündung auslöst. Dabei verbrennt ein Feststoff unter hoher Temperatur, wodurch ein Gas entsteht, das den Airbag in wenigen Millisekunden entfaltet. Airbags schützen Fahrer und Mitfahrende an der Front, an den Seiten, am Kopf oder sogar an den Knien – und müssen nur bei der Nutzung eines Reboarders deaktiviert werden.