Der Vergleich E-Auto vs. Verbrenner wird immer mehr zum entscheidenden Kriterien vor dem Kauf eines neuen Fahrzeugs. Fest steht, dass den Elektroautos die Zukunft gehört, doch welcher Antrieb lohnt sich aktuell? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es spielt beispielsweise eine Rolle, ob Du auf dem Land oder in der Stadt wohnst und wie viele Kilometer Du im Jahr zurücklegst. Zudem bei der Frage nach Elektro oder Verbrenner die laufenden Kosten zu berücksichtigen und auch der Umweltaspekt spielt eine Rolle. Zuletzt wirf einen Blick auf die Alltagstauglichkeit beider Fahrzeugtypen, denn auch hier offenbaren sich erhebliche Unterschiede. Die Entscheidung zugunsten eines konkreten Fahrzeugs triffst Du dann individuell.
Ab wie viel Kilometer lohnt sich ein E-Auto? Diese Frage taucht immer wieder auf und wurde über die Jahre unterschiedlich beantwortet. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat im Jahr 2023 beispielsweise errechnet, dass der Klimavorteil erst ab einer Laufleistung von rund 90.000 Kilometer eintritt. Andere Berechnungen sind eher wirtschaftlicher Natur und setzen eine Haltedauer von mindestens fünf Jahren bei 15.000 Kilometer pro Jahr oder acht Jahre Laufzeit mit insgesamt rund 130.000 Kilometer.
Dass im Vergleich E Auto vs. Verbrenner Kosten im Fokus stehen, versteht sich von selbst. Geht es allein um die Anschaffung, so sind die Verbrenner nach wie vor im Vorteil. Spätestens seit dem Wegfall der BAFA-Förderung im Dezember 2023 ergeben sich bei vergleichbaren Fahrzeugen zwischen E-Auto vs. Verbrenner Preisunterschiede von mehreren Tausend Euro. Veranschaulichen lässt sich dies anhand eines direkten Vergleichs beliebter Modelle in den einzelnen Segmenten.
Modell | Antrieb | Listenpreis |
Elektro | 33.330 € | |
Verbrenner | 28.330 € | |
Elektro | 43.390 € | |
Verbrenner | 38.250 € | |
Elektro | 48.800 € | |
Verbrenner | 44.600 € |
Natürlich lassen sich in einem Vergleich zwischen einzelnen Modellen auch besonders günstige Stromer wie der Dacia Spring integrieren. Zudem musst Du immer den Einzelfall beachten und doch weisen Expert:innen aller großen Automobilzeitschriften darauf hin, dass die Anschaffungskosten für E-Autos im Jahr 2025 noch deutlich über denen eines vergleichbaren Verbrenners liegen.
Teil der Wahrheit ist aber auch die meist bessere Ausstattung eines Elektroautos vs. Verbrenner und die Möglichkeit, Fördergelder zu erhalten. Für ein E-Auto musst Du keine KfZ-Steuer zahlen und profitierst zudem von der THG-Prämie.
Ein gewichtiges Argument sind auch die laufenden Kosten. Hierzu gehört der Kraftstoff oder Strom ebenso wie die Wartung, Wertverlust und Versicherung. Zu bedenken ist unter anderem, dass die Wartungskosten bei einem E-Auto niedriger als beim Verbrenner ausfallen und deutlich weniger Verschleißteile existieren. Ölwechsel ist ebenso wenig vonnöten wie ein Austausch der Zündkerzen oder eine Reparatur an der Abgasanlage. Ebenfalls nicht erforderlich ist der Abgasuntersuchung im Rahmen der HU. Schätzungen gehen von einer Ersparnis in Höhe von rund 30 Prozent bei den Wartungskosten aus.
Der Autokosten-Check des ADAC ergibt für eine Haltung über fünf Jahre mit jeweils 15.000 Kilometer Laufleistung die folgenden Gesamtkosten (jeweils mit der günstigsten Motorisierung und unter Einbeziehung des Kaufpreises).
Modell | Antrieb | Gesamtkosten |
VW ID.3 | Elektro | 57,5 Cent/km |
VW Golf VIII | Verbrenner | 49,4 Cent/km |
Škoda Enyaq | Elektro | 63,5 Cent/km |
VW Tiguan | Verbrenner | 58,6 Cent/km |
BMW iX1 | Elektro | 69,9 Cent/km |
BMW X1 | Verbrenner | 71,5 Cent/km |
Die E Auto vs. Verbrenner Kosten liegen in der Gesamtbetrachtung recht nah beisammen und je mehr Kilometer Du fährst, desto günstiger wird das E-Auto. Dies hat übrigens auch damit zu tun, dass die Spritpreise kontinuierlich steigen, da die CO2-Steuer in den kommenden Jahren weiter angehoben wird.
Neben dem Preis spielt bei der Entscheidung zwischen Elektro oder Verbrenner auch die Alltagstauglichkeit eine Rolle. Bei einem Verbrenner kannst Du – je nach Fahrweise – von Reichweiten von mehr als 1.000 Kilometer ausgehen und das Tanken dauert nur wenige Minuten. Wenn Du auf langen Strecken oder im Ausland unterwegs bist, greifst Du stets auf ein engmaschiges Netz an Tankstellen zurück und bist somit auf der sicheren Seite.
Hinsichtlich der Reichweite wird das Duell E-Auto vs. Verbrenner klar von Benziner und Diesel entschieden. Ein Elektroauto bringt es auf rund 600 Kilometer Reichweite, mal mehr, mal weniger und immer auch abhängig von den Außentemperaturen. Das Laden dauert selbst mit 800-Volt-Technik mindestens 20 Minuten, an der heimischen Wallbox und mit Wechselstrom sind es mehrere Stunden. Auch ein Nachteil ist die Verfügbarkeit von Ladesäulen: in der City kannst Du allerorten nachladen, auf dem Land ist die Versorgung teilweise dürftig.
Wenn Du vor allem in der Stadt unterwegs bis und vielleicht sogar eine Wallbox besitzt, spielen mangelnde Reichweite und weniger Ladepunkte keine Rolle. Für Langstrecken-Fahrer:innen kommt es dann auf eine gute Planung der einzelnen Fahrten an. Die Suche geeigneter Ladepunkte ist aber bei vielen Stromern in die Navigation integriert, sodass die Routenplanung diesen Aspekt von vornherein berücksichtigt.
Zur Alltagstauglichkeit gehört auch die Zuladung, bei der die Verbrenner im Vorteil sind. Selbiges gilt auch für das Fahren mit Anhängern: das können Benziner und vor allem Diesel deutlich besser. Bei der Zuladung ergibt sich ein Unentschieden: E-Autos verlieren etwas Platz wegen des Akkus, gleichen dies aber vielfach durch das Vorhandensein eines Frunks aus.
Bei der Frage nach Elektro oder Verbrenner spielen natürlich auch Umweltaspekte eine Rolle. CO2-Emissionen entstehen bei einem E-Auto keine und je „grüner“ der Strommix ausfällt, desto umweltfreundlicher bist Du unterwegs. Mit Ökostrom ist die Umweltbilanz deutlich besser.
Ins Gewicht fällt allerdings die Produktion der Batterien. Die Industrie optimiert dies aber stetig und vermeidet zudem das Verbauen seltener Erden. Entsprechend gilt, dass ein E-Auto mit jedem gefahrenen Kilometer umweltfreundlicher als ein Verbrenner ausfällt.
In Zukunft wird der Vergleich E-Auto vs. Verbrenner nicht mehr vonnöten sein, weil Verbrenner ab 2035 in der EU nicht mehr neuzugelassen werden dürfen. Der Markt für Elektroautos wird ständig größer und zudem werden mehr und mehr Gebrauchtwagen angeboten. Bei den Verbrennern profitierst Du aktuell noch von einem größeren Angebot, doch drohen zunehmend Fahrverbote in den innerstädtischen Bereichen.
Aktuell lohnt sich ein Verbrenner für Langstrecken oder auch für das Fahren auf dem Land mit wenig Ladeinfrastruktur. Wenn Du eine Wallbox besitzt, wird der Nachteil jedoch schnell ausgeglichen. Ein Verbrenner ist in der Anschaffung günstiger, verliert aber mit jedem gefahrenen Kilometer seine preislichen Vorteile. Zudem geht der Trend eindeutig in Richtung E-Auto, womit aktuell noch vorhandenen Pluspunkte nach und nach verloren gehen.