Autos mit hoher Anhängelast bieten einen enormen zusätzlichen Nutzen. Wenn Du schwere Lasten transportieren musst, kann ein zulässiges Gesamtgewicht für einen PKW schnell überschritten werden. Abhilfe schaffen Anhänger, die beispielsweise ein Boot, ein Pferd oder Baumaterialien aufnehmen. Ein Auto mit hoher Anhängelast ermöglicht zudem das Ziehen eines Wohnwagens, sofern dieser nicht die maximale Anhängelast überschreitet. Zu beachten sind die Unterschiede zwischen gebremsten und ungebremsten Anhängelasten, die Stützlast sowie im Fall eines Elektroautos eine eventuell geringere Reichweite. Die Zeiten, in denen Fahrzeuge mit hoher Anhängelast ausschließlich Benzin- oder Dieselmotoren besaßen, sind jedoch lange vorbei und längst bieten auch Plug In Hybride oder reine E-Autos ausreichende Möglichkeiten.
Wenn Du Dich für Autos mit hoher Anhängelast interessierst, sollten erst einmal ein paar Begriffe geklärt werden. Bei einem Wohnwagen besteht beispielsweise ein Unterschied zwischen dem Eigengewicht oder auch Leergewicht und dem zulässigen Gesamtgewicht. Letzteres beinhaltet das Gepäck, den Proviant oder auch einen mitgeführten Wassertank, Geschirr, Töpfe und Pfannen oder kurzum: all das, was ein mobiles Zuhause neben den reinen Einbauten benötigt. Die einzelnen Werte findest Du im Fahrzeugschein des Wohnwagens unter G, F1 sowie A10.
Als Richtwert gelten für einen kleinen Wohnwagen nicht mehr als 1,5 Tonnen und für einen mittelgroßen Wohnwagen etwas mehr aber ebenfalls unter zwei Tonnen. Letzterer reicht bereits vollkommen für den Urlaub mit vier Personen.
Außerdem zu unterscheiden sind gebremste Anhängelasten und ein ungebremster Anhänger. Die gebremste Anhängelast bezieht sich auf einen Anhänger mit eigener Bremse und ist meist höher als die ungebremste Anhängelast, bei der der Anhänger keine Bremsen besitzt. Das Risiko ist bei Fehlen einer zusätzlichen Bremse naturgemäß höher. Die zulässige Anhängelast solltest Du nicht überschreiten, denn anderenfalls drohen im Schadensfall Probleme mit der Versicherung.
Zuletzt ist auch die Stützlast zu erwähnen. Autos mit Anhängerkupplung müssen ausreichend Belastbarkeit bieten, was allerdings nahezu immer der Fall ist. Es geht dabei um das Gewicht, das direkt auf die Anhängerkupplung drückt, wobei der Wert in der Regel zwischen 70 und 90 Kilogramm beträgt. Eingetragen wird die Stützlast des Anhängers auf dessen Typenschild, die maximal zulässige Stützlast des Zugfahrzeugs findest Du im Fahrzeugschein in Feld 13. Die minimale Stützlast ist in § 44 Abs. 3 der Straßenverkehrs-Zulasssungs-Ordnung (StVZO) geregelt und muss bei vier Prozent des tatsächlichen Gesamtgewichts des Anhängers liegen. Du kannst die Stützlast übrigens auch mit einer Personenwaage messen, indem Du die Waage mit einem Brett versehen unter die Anhängerdeichsel stellst und die Deichsel mit dem Stützrad langsam absenkst.
Autos mit hoher Anhängelast besitzen meist einen Verbrennungsmotor. Zu beachten ist allerdings die gesetzliche Beschränkung von 3,5 Tonnen oder 3.500 kg Anhängelast, die von einer ganzen Reihe an Fahrzeugen ausgeschöpft wird. Einige Beispiele sind:
Fahrzeug | Fahrzeugtyp | Anhängelast |
SUV | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg | |
Pick-Up | 3.500 kg | |
Pick-Up | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg | |
SUV | 3.500 kg |
Elektroautos mit Anhängerkupplung sind keine Seltenheit mehr. Wenn Du ein E Auto mit hoher Anhängelast suchst, achte jedoch darauf, dass sich die Reichweite durch die zusätzliche Last verringern kann. Abhilfe können Plug In Hybride schaffen, die in der Innenstadt emissionsfreies Fahren ermöglichen und dank der integrierten Verbrennungsmotoren ein Plus an Zugkraft und keinerlei Reichweitenprobleme besitzen.
Elektrisch angetriebene Fahrzeuge halten in puncto Anhängelast meist nicht mit den Verbrennern mit. Es existieren zudem eine Reihe von Modellen, die erst gar keine Anhängerkupplung bieten und somit aus der Wertung fallen. Selbst viele größere Modelle wie der Mercedes-Benz EQS oder der Ford Mustang Mach-E ziehen lediglich 750 kg und eignen sich somit nicht für Wohnwagen. Derselbe Wert gilt für den Renault Mégane E-Tech, den Opel Combo-e Life und den e-Rifter von Peugeot, um einige Beispiele zu nennen,
Mehr Anhängelast bietet der Tesla Model 3 mit 910 kg. Überhaupt setzt der US-Hersteller bei seinen Fahrzeugen auf im Hinblick auf Anhänger auf praktischen Nutzen, was sich an 1.610 kg beim Tesla Model Y und bis zu 2.250 kg für den Model X ablesen lässt.
Übertroffen wird das Tesla-SUV-Flaggschiff vom BMW iX und dem Kia EV9 mit 2.500 kg und damit absoluten Spitzenwerten unter den E-Autos. Für den Alltag gut im Rennen sind jedoch auch so beliebte Fahrzeuge wie der VW ID.4 und ID.5 mit 1.200 kg oder 1.400 kg in der GTX-Ausführung sowie der Hyundai IONIQ 5 und der Kia EV6 mit jeweils 1.600 kg.
Meist hat ein SUV hohe Anhängelast und führt die Ranglisten an. Das gilt sowohl für die E-Autos als auch für Verbrenner, wo sich fast keine Limousinen in den Top Ten finden. SUV bieten auch über die Zugkraft hinaus einige Vorteile. Zu nennen ist die erhöhte Sitzposition ebenso wie die meist vorhandene Geländetauglichkeit. Vor allem Outdoor-Fans mit Wohnwagen erhalten hier ein erstklassiges Fahrzeug und können problemlos auch in freier Natur campieren.
Wenn Du dich für ein Auto mit hoher Anhängelast interessierst, solltest Du neben den reinen Werten auch auf den Antrieb achten. Es ist nicht immer vonnöten, das Maximum von 3,5 Tonnen auszureizen, wenn auch der geringere Wert eines E-Autos reicht. Elektrische Modelle sind umweltfreundlicher und eignen sich vor allem für den Stadtverkehr und gelegentliches Ziehen eines Wohnwagens. Die Reichweite sinkt allerdings deutlich und bei einem E-Auto solltest Du unbedingt auf einen aerodynamisch geformten Anhänger achten. Ein weiterer Aspekt ist das Fahren an eine Ladestation. Teilweise kommt sogar vor, dass Du den Wohnwagen abkoppeln musst, da die Kabellänge sonst nicht ausreicht. Mit einem Plug-In-Hybrid entfällt das Problem und Modelle wie der Audi Q8 oder der Bentley Bentayga ziehen auch als PHEV 3,5 Tonnen.
Auch zu beachten ist der Abschluss einer Anhänger-Versicherung, die in manchen Konstellationen gesetzlich vorgeschrieben ist. Ausgenommen ist die Nutzung in der Land- und Forstwirtschaft sowie das Mitführen eines Pferdeanhängers für Sportpferde, Bootstrailers und eines Anhängers für Segelflugzeuge. Die Kosten für die reine Anhängerversicherung richten sich nach dem Gewicht, liegen aber deutlich unter denen für eine KfZ-Police.
Autos mit hoher Anhängelast ermöglichen sowohl den Lastentransport als auch das Ziehen eines Wohnwagens. Große SUV mit Verbrennungsmotoren schaffen bis zu 3.500 kg, Elektroautos (Stand: Mitte 2025) maximal 2.500 kg. Bevor Du zugreifst, ermittele Deinen Bedarf und achte zudem auf eine passende Versicherung sowie ausreichende Stützlast.