Leise Autos bieten ein Plus an Fahrkomfort. Studien haben ergeben, dass leiste Autos im Innenraum der vorzeitigen Ermüdung vorbeugen und entspanntes Fahren ermöglichen. Zudem wirken sich Fahrzeuge mit weniger Dezibel positiv auf die Umgebung aus und vermeiden Lärmemissionen, beispielsweise in Wohngebieten oder rund um Autobahnen und Schnellstraßen. Ein wichtiger Faktor für leise Autos ist die Motorisierung, wobei Elektroautos naturgemäß besser abschneiden. Wichtiger sind jedoch die Abrollgeräusche der Reifen, die Geschwindigkeit sowie für den Innenraum die Dämmung, sowohl am Boden eines Fahrzeugs als auch an den Türen, Radkästen und der Motorhaube. Bereits kleine Unterschiede auf der Dezibel Skala machen sich bemerkbar, denn die Werte steigen hier nicht linear, sondern logarithmisch.
Die Faktoren, die die Lautstärke eines Fahrzeugs bestimmen, lassen sich aus einer Auto Innengeräusch Tabelle herauslesen. Gemessen wird anhand einer Dezibel Skala mit der Maßeinheit dB. Der Wert 0 bezeichnet keineswegs Stille, sondern lediglich das Erreichen der Hörschwelle des Menschen. 20 dB entsprechen einer tickenden Uhr, 30 dB einem Flüstern und 40 dB einem Gespräch. Unangenehm wird es für die meisten Menschen ungefähr ab einem Wert von 100 dB. Je höher der Dezibelwert, desto deutlicher machen sich auch kleine Unterschiede bemerkbar, was mit der nicht-linearen Entwicklung zu tun hat. Eine Reduktion um 5 dB sorgt in der Wahrnehmung für ein nur halb so lautes Geräusch.
Bei einem Auto liegt der zulässige Wert bei rund 72 dB, bei Sportwagen bei rund 75 dB, wobei der individuelle Grenzwert mit Leistung und Gewicht zusammenhängt. Des Weiteren spielt das Zulassungsdatum eine Rolle. Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko entsteht jedoch schon bei einer Dauerbelastung von 65 dB, die meisten Autos mit 50 km/h erzeugen zwischen 50 dB und 70 dB. Bei 100 km/h waren es laut Messungen bereits 82 dB, bei 130 km/h 85 dB, wobei sich die Werte nicht verallgemeinern lassen, sondern je nach Fahrzeug, Bereifung und Untergrund ermittelt werden.
Natürlich gelangen nicht alle Geräusche eines Fahrzeugs eins zu eins in den Innenraum. Entsprechend ist zwischen den Messwerten für die äußere Umgebung und einer Auto Innengeräusch Tabelle zu unterscheiden. Bei den Innengeräuschen sind die folgenden Faktoren relevant.
Motor | Bei den Motoren offenbaren sich erhebliche Unterschiede. Ein Elektromotor ist fast nichtzu hören, während ein Diesel noch etwas lauter als ein Benziner ausfällt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist der Motor der Hauptlärmfaktor. Reduzieren lässt sich das Motorengeräusch durch geringere Drehzahlen und die Nutzung von Dämmstoffen im Motorraum. |
Reifen | Reifen und deren Abrollgeräusche sind ab ca. 35 km/h die Hauptlärmquelle. Das Innengeräusch bei 100 km/h oder auch anderen Geschwindigkeiten verändert sich entscheidend, wenn lärmarme Reifen mit einer optimiertenMaterialmischung genutzt werden. Auch das EU-Reifenlabel enthält eine Maßzahl zu den dB, unterteilt in die Klassen A, B und C. Ein niedriger Pegel liegt zwischen 67 und 71 dB, Höchstwerte liegen bei bis zu 77 dB. Ebenfalls wichtig ist Dämmung in den Radkästen. |
Untergrund | Ebenfalls relevant ist der Untergrund, auf dem gefahren wird. In manchen Orten wird mit „Flüsterasphalt“ gearbeitet, der besonders leise ist. Der Vergleich zwischen Kopfsteinpflaster und normalem Asphalt kann bereits eine Differenz zwischen 6 und 10 dB ergeben. |
Wind | Bei hohen Geschwindigkeiten ab 130 km/h bei einem PKW oder bereits 80 bis 100 km/h bei einem Transporter sind die Windgeräusche ein entscheidender Lärmfaktor. Minimieren lassen sich diese durch eine aerodynamische Karosserie sowie Doppelverglasung und effiziente Dichtungen an den Türen. |
Karosserie | Zuletzt spielt naturgemäß auch die Bauweise eines Fahrzeugs eine Rolle. Hier achten die Hersteller sowohl auf die Dämmung als auch auf die Schallübertragung im Fahrzeugrahmen, die sich minimieren lässt. Auch bedeutend ist das Gewicht eines Fahrzeugs, denn leicht bedeutet meist auch leise. |
Aktive Geräuschunterdrückung (ANC) | Manche Fahrzeuge der Oberklasse verfügen zudem über eine aktive Geräuschunterdrückung. Motorgeräusche oder auch das Abrollen der Reifen wird über Mikrofone erfasst und Lautsprecher senden umgekehrte Schallwellen, die den Lärm regelrecht neutralisieren. |
Leise Autos liegen im Trend. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat für die Jahre zwischen 2018 und 2022 Messungen ausgewertet und eine Reduzierung der durchschnittlichen Lautstärke von 70 auf 67,7 dB ermittelt. Besonders leise Autos im Innenraum sind dabei Fahrzeuge der Oberklasse, da hier mit viel Technologie gearbeitet wird. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, das nur wenig offizielle Tests existieren und die Werte daher nicht zu 100 Prozent valide sind.
In der Oberklasse punktet der BMW i7 mit einer aktiven Geräuschunterdrückung ANC sowie doppelt verglasten Fenstern und besonderen Reifen. Der Geräuschpegel liegt bei knapp 90 km/h bei 52,2 dB. Leiser ist die S-Klasse von Mercedes Benz mit 50,7 dB, die ebenfalls über ANC erreicht werden. Auch zu nennen sind Audi A8 und Audi A6.
In der Mittelklasse gilt der Honda Accord Hybrid als leises Fahrzeug und erreicht einen Wert von 57 dB bei ca. 90 km/h. Erreicht wird dies ebenfalls durch aktive Geräuschunterdrückung und Dämmung. Der Škoda Superb ist ebenfalls ein leises Modell und erreicht laut Messungen des ADAC bei 130 km/h einen Wert von 66,8 dB im Innenraum.
Die Fahrzeuge der Kompaktklasse schneiden im Vergleich mit den „Großen“ etwas schlechter ab. Anzumerken ist allerdings, dass unter den Marken Mazda (66 dB), SEAT (66,4 dB) sowie MINI (68,3 dB) hervorragende Plätze einnehmen, was auch für deren Kompaktmodelle gilt. Der VW Golf R bringt es auf 70 dB bei 100 km/h.
Bei den Elektroautos sind die Werte nur bei niedrigen Geschwindigkeiten deutlich besser, da kein Motorengeräusch entsteht. Zu den leisen Fahrzeugen gehört der Rolls-Royce Spectre mit 54,9 dB sowie der BMW i7 mit 52,2 dB und der Mercedes-Benz EQS. Der VW ID.4 wurde mit 130 km/h vom ADAC gemessen und gelangt auf 67 dB.
Leise Autos bieten den Vorteil eines angenehmeren Fahrgefühls und eignen sich insbesondere für Pendler:innen und Vielfahrer:innen. Viele Automobilhersteller nutzen die Lautstärke mittlerweile als Verkaufsargument.
Du kannst allerdings auch selber etwas tun, indem Du Leichtlaufreifen verwendest und möglichst gleichmäßig in einer Geschwindigkeit von maximal 130 km/h unterwegs bist. Ebenfalls lässt sich bei manchen Modellen die Dämmungnachrüsten und auch die Dichtungen von Fenstern und Türen lassen sich optimieren.
Leise Autos bieten einen Vorteil und finden sich vor allem im Bereich der Oberklasse und bei den Elektrofahrzeugen. Wenn Du ein Auto kaufst, wirf auch einen Blick auf die dB-Angabe für den Innenraum, denn hier können sich bereits geringe Abweichung stark bemerkbar machen. Relevante Faktoren sind bei niedrigen Geschwindigkeiten der Motor, bei mehr km/h kommen dann auch die Abrollgeräusche der Reifen sowie die Windgeräusche ins Spiel. Zudem kannst Du aktiv auf Dämmung achten und die Geräusche im Innenraum durch Deinen Fahrstil beeinflussen.