Leasingübernahme:

Bei einer Leasingübernahme wird der Leasingnehmer bzw. die Leasingnehmerin während eines laufenden Vertrags ausgetauscht. Das bedeutet: Du übernimmst einen bereits bestehenden Leasingvertrag inklusive aller vereinbarten Konditionen und zahlst die monatlichen Leasingraten weiter, während Du das Fahrzeug für die restliche Vertragslaufzeit nutzt. 

Normalerweise läuft ein Leasingvertrag über eine festgelegte Laufzeit und feste Monatsraten. Ein Ausstieg aus dem laufenden Leasingvertrag oder die Rückgabe des Fahrzeugs (außer bei Leasingrückläufern) ist in der Regel nicht möglich. Was aber, wenn ein:e Leasingnehmer:in die Raten nicht mehr zahlen kann? Hier kommt die Leasingübernahme ins Spiel. Sowohl die Leasingbank als auch der/die bisherige Nutzer:in haben großes Interesse daran, dass der Vertrag weitergeführt wird. Nun geht es darum, jemanden zu finden, der den bestehenden Leasingvertrag und die Zahlung der monatlichen Raten übernimmt … 

1. Prüfen des Leasingvertrags: Bevor Du Deinen Leasingvertrag verkaufst oder von einer anderen Person übernimmst, muss zuerst geprüft werden, ob der Vertrag diese Möglichkeit zulässt. 
2. Nachfolger:in finden: Der aktuelle Leasingnehmer muss eine geeignete Person finden, die den Vertrag übernehmen möchte. Oft läuft das über Online-Plattformen oder spezialisierte Portale. Bei der Kontaktaufnahme sollten wichtige Details wie die Aufteilung der Kosten besprochen werden. Ein Besichtigungstermin mit einem Gutachter ist sinnvoll, um den Zustand des Fahrzeugs zu überprüfen. 
3. Leasinggeber informieren: Sobald eine geeignete Person gefunden ist, wird die Leasingbank über die geplante Übernahme informiert. Beide Parteien füllen ein Antragsformular aus, das persönliche Daten und eine Selbstauskunft des neuen Leasingnehmers/der neuen Leasingnehmerin enthält, einschließlich Verdienstnachweis und SCHUFA-Auskunft. Beim Gewerbeleasing sind zusätzlich die Gewerbeanmeldung und eine betriebswirtschaftliche Auswertung erforderlich. 
4. Bonitätsprüfung: Die Leasingbank prüft die Bonität des neuen Leasingnehmers/der neuen Leasingnehmerin anhand der eingereichten Unterlagen, um sicherzustellen, dass die Person die monatlichen Raten zahlen kann. 
5. Vertragsübernahme: Wenn die Leasingbank der Übernahme zustimmt, wird der Vertrag offiziell auf den neuen Leasingnehmer bzw. die neue Leasingnehmerin übertragen. Dabei ist es wichtig, die vertraglichen Details wie die Höhe der monatlichen Leasingraten, mögliche Sonderzahlungen und das Andienungsrecht genau zu checken. Das Andienungsrecht verpflichtet dazu, das Leasingauto am Ende der Vertragslaufzeit zu kaufen. 
6. Fahrzeugübergabe und Anmeldung: Nach der Vertragsunterzeichnung wird das Fahrzeug beim Straßenverkehrsamt auf den neuen Halter bzw. die neue Halterin umgeschrieben. Damit ist der Prozess der Leasingübernahme abgeschlossen. 

Bevor Du Dich dazu entscheidest, ein Leasing-Auto aus einem bestehenden Vertrag zu übernehmen, möchten wir Dich über die möglichen anfallenden Kosten informieren: 

1. Übernahmegebühr: Der Leasinggeber verlangt oft eine Gebühr für die Änderung des Leasingvertrags. In der Regel übernimmst Du als neue:r Leasingnehmer:in diese Kosten, allerdings können sie auch nach vorheriger Absprache mit dem Vorbesitzer bzw. der Vorbesitzerin geteilt werden. 
2. Bonitätsprüfung: Als neue:r Leasingnehmer:in musst Du eine Bonitätsprüfung durchlaufen, um zu beweisen, dass Du die monatlichen Raten zahlen kannst. Auch hierfür können Kosten anfallen. 
3. Restkosten: Es ist wichtig zu klären, ob der/die vorherige Leasingnehmer:in einen Teil der bereits geleisteten Sonderzahlung und die Kosten für eventuell gefahrene Mehrkilometer übernimmt. Diese Punkte sollten vorab besprochen und vertraglich festgehalten werden. 
4. Gutachterkosten: Falls ein Gutachter beauftragt wird, um den Zustand des Fahrzeugs zu bewerten, müssen auch diese Kosten berücksichtigt werden. 

Na klar! Wie bei jedem anderen Leasingvertrag gibt’s auch bei der Leasingübernahme ein paar wichtige Voraussetzungen, damit alles reibungslos abläuft. Diese unterscheiden sich je nachdem, ob es um Privatleasing oder Gewerbeleasing geht. 

Leasingübernahme beim Privatleasing: 

• Hol Dir zuerst die Zustimmung des Leasinggebers. Ohne die geht nichts. 

• Wenn Du ein Leasing-Auto übernehmen möchtest, muss Deine Bonität passen. Das heißt, Du brauchst ein regelmäßiges Einkommen, um die verbleibenden Leasingraten zu zahlen. 

• Darüber hinaus hast Du idealerweise einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Ein befristeter Vertrag sollte mindestens über die Restlaufzeit des Leasingvertrags hinausgehen. 

Leasingübernahme beim Gewerbeleasing: 

• Dein Unternehmen bzw. Gewerbe sollte mindestens sechs Monate existieren. 

• Du musst eine betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) bei der Leasingbank vorlegen, damit diese Deine finanzielle Situation beurteilen kann. So stellt die Leasingbank sicher, dass Dein Geschäft die Leasingraten stemmen kann. 

Die Übernahme eines Leasingvertrags bietet eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Der aktuelle Leasingnehmer kann vorzeitig aus seinem Vertrag aussteigen, die Leasingbank erhält weiterhin ihre Zahlungen, und Du als neue:r Leasingnehmer:in kannst ein Auto zu attraktiven Bedingungen leasen. 

Die Vorteile einer Leasingübernahme im Überblick: 

• Der/die bisherige Leasingnehmer:in kann den bestehenden Leasingvertrag vorzeitig beenden und muss sich keine Sorgen mehr um die Zahlung der restlichen Raten machen. 

• Die Leasingbank oder das Leasingunternehmen erhält weiterhin die vereinbarten monatlichen Ratenzahlungen, sodass die Langzeitmiete gesichert ist. 

• Der/die neue Leasingnehmer:in profitiert von kürzeren Vertragslaufzeiten und günstigeren Konditionen. Zudem hat der/die Vorbesitzer:in schon die Anzahlung übernommen, wodurch bei einer Leasingübernahme weniger Geld investiert werden muss als bei einem neuen Leasingvertrag.

Die Übernahme eines Leasingvertrags klingt auf den ersten Blick verlockend – bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Zunächst einmal kannst Du das Auto nicht individuell konfigurieren und an Deine Wünsche anpassen. Außerdem können die Konditionen des bestehenden Leasingvertrags (wie Laufzeiten und Kilometerleistung) nicht mehr verändert werden. Das kann teuer werden, wenn Du mehr Kilometer fährst als der/die Vorbesitzer:in. 

Außerdem solltest Du sicherstellen, dass bei der Leasingübernahme alles gut dokumentiert wird. Am besten holst Du einen neutralen Gutachter dazu, der alle Mängel am Fahrzeug genau dokumentiert. Ein ausführliches Übergabeprotokoll ist auch ein Muss, um Missverständnisse zu vermeiden. 

Ein weiterer Nachteil ist die mögliche Haftung für Vorschäden am Fahrzeug. Selbst wenn Du die Schäden nicht verursacht hast, könntest Du am Ende der Vertragslaufzeit dafür haften. Last but not least führt die Eintragung eines neuen Halters im Fahrzeugbrief oft zu einer Wertminderung des Autos. 

Die Nachteile einer Leasingübernahme im Überblick: 

• Mögliche Haftung für bestehende Schäden 

• Keine Anpassung des Fahrzeugs nach individuellen Wünschen 

• Feste Vertragsbedingungen, inkl. Laufzeit und Kilometerleistung 

• Potenzielle Wertminderung durch Halterwechsel im Fahrzeugbrief 

Eine Leasing-Auto aus einem bestehenden Leasingvertrag zu übernehmen, kann sich für Dich aus verschiedenen Gründen lohnen: 

Günstige Konditionen: Für Dich als neue:n Leasingnehmer:in kann eine Übernahme attraktiv sein, wenn Du ein Fahrzeug zu günstigen Konditionen suchst. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Dein Budget begrenzt ist oder Du ein Fahrzeug mit kurzer Restlaufzeit brauchst. 

Flexibilität und kurze Laufzeit: Ein Leasingübernahme bietet Dir die Möglichkeit, ein Auto für einen kurzen Zeitraum zu leasen, ohne Dich langfristig zu binden. Das ist ideal, um das Leasingmodell auszuprobieren oder wenn Du kurzfristig ein Fahrzeug benötigst. 

Erfahrung sammeln: Wenn Du noch keine Erfahrung mit Leasing hast, bietet eine Leasingübernahme eine gute Gelegenheit, Dich mit den Modalitäten vertraut zu machen, ohne gleich einen neuen langfristigen Vertrag abzuschließen. 

Ready for Takeover?

Die Leasingübernahme bietet Dir eine super Möglichkeit, ein top ausgestattetes Auto zu günstigen Konditionen zu fahren. Du übernimmst einen bestehenden Leasingvertrag mit kürzerer Restlaufzeit und kannst so die Vorteile des Auto-Leasings ausprobieren, ohne Dich langfristig binden zu müssen. Die Anzahlung sparst Du Dir auch, da diese schon vom Vorgänger bzw. der Vorgängerin übernommen wurde. So musst Du weniger Geld aufbringen als bei einem neuen Leasingvertrag.  

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